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Regeln, Philosophie: Beschränkungen eines Auswahlbereichs von Möglichkeiten für Subjekte, Gemeinschaften oder Funktionsträger bzw. allgemein für handelnde Individuen oder Gruppen. Regeln können implizit oder explizit sein und durch Verordnung oder durch gemeinsames Entwickeln gleichberechtigter Teilnehmer z.B. in einem Diskurs etabliert werden. In einem anderen Sinn können Regeln als tatsächliche Regelmäßigkeiten verstanden werden, die durch Beobachtung entdeckt werden können. Diese Regeln können nicht nur im Handeln sondern auch in der Beschaffenheit von Gegenständen wie sprachlichen Strukturen entdeckt werden. Siehe auch Normen, Werte, Regelfolgen, Privatsprache, Sprachregeln, Diskurs, Ethik, Moral, Kognitivismus, Intuitionismus, Gesellschaft, Praxis._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Richard Mervyn Hare über Regeln – Lexikon der Argumente
II 144 Regeln/Hare: Bsp Wir versuchen, einen Tanz zu rekonstruieren: Es ist nun ein weiterer Fehler anzunehmen, dass es sich um eine analytische Wahrheit handele, wenn wir die Regeln des Tanzes herausfinden! Aber hier gibt es wiederum nichts zu entdecken, weil die ursprünglichen Regeln gegeben wurden. II 145 Beim Untersuchen fangen wir nicht mit einer Definition an, sondern mit der bloßen Fähigkeit, Einzelfälle korrekter Ausführungen als solche zu erkennen. Am Ende steht dann die definitorische Kodifizierung unseres Wissens. Eine analytische Aussage ist wohl (in einem Tanzlehrbuch): "Eightsome Reel meint, der Tanz der auf eine gewisse (richtige) Weise getanzt wird"... II 146 Hare: Es gibt keine Entdeckung, wohl aber ein Erfinden des Tanzes "Eightsome Reel". Sollen wir daher von einer dritten Art von Aussage sprechen? (Zwischen analytisch und synthetisch a priori?) II 148 Sprache/Hare: Sprache ist ähnlich wie in unserem Bsp der Tanz. Die Tatsache, dass die Regeln nicht formuliert sind, bedeutet, dass wenn man sie formulieren lernt, eine Art von Entdeckung macht. >Entdeckungen, >Sprache, >Definitionen, >Analytizität._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Hare I Richard Mervyn Hare The Language of Morals Oxford 1991 Hare II Richard M. Hare Philosophical discoveries", in: Mind, LXIX, 1960 In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 |